caféwelten-welt der cafés
Ein Ort für die Fiktion.

Manches ist von einem Ort, manches ist von überall; einerseits
eigen,spezifisch, anderseits allgemein, international. Das Beson-
dere ist, dass es etwas gibt, das beides ist: die Kaffeehäuser der
Welt. Einerseits sind sie ein unwiderlegbarer Beweis unserer ein-
zigartigen Identität, und anderseits gibt es sie überall. Besucht
man ein Café, kann man Gutteil der Gewohnheiten, der Vorlieben,
der Geschichte, der Kultur eines Landes kennen lernen. Hält man
sich dort auf, ist man mit der Menschen eins, die diese besonderen
Orte überall auf der Welt erschaffen haben. Es scheint eine zutiefst
menschliche, uns treibende Notwendigkeit zu sein: halt zu machen
und ein Kaffee zu trinken. Das Kaffeehaus ist ein abgeschlossener
Ort, abgeschieden von der Welt, aber gleichzeitig so vollkommen
alltäglich. Und an diesem Ort - halb Tempel, halb trautes Heim-
vergeht die Zeit anders. Von drinnen – sieht man hinaus –
betrachtet man das Leben wie ein Theaterstück. Sieht man hinein,
so sehen wir uns selbst, über diese äußere, von uns erst kürzlich
verlassene Welt sprechend.
Das Getränk selbst weckt uns, in vielen Cafés raucht man, die
Sicht ist trüb, Aromen vermischen sich, Stimmengewirr ist zu
Hören. Niemand beachtet uns, wir schalten ab, sind entspannt –
und so entstehet das Ambiente. Diese Zwischenzeit ist uns sicher.
Die Ausstellung.
Die Fotoserie macht es möglich, gemeinsam mit Menschen der
ganzen Welt, die die Magie des Getränks und dieses Ortes genauso
empfinden, einen Kaffee zu trinken. Betreten wir ein Kaffeehaus,
betreten wir alle, und dank dieser Photos erkennen wir wiederum,
dass in jedem Stück Realität Schönheit ist, einschließlich jener
kurzen Abschnitte, die wir selbst (er)leben.


Arch. A. González-Arnao
Übersetzung : Ines Haybäck